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Wasserversorgung der Politischen Gemeinde Hüttwilen
Unsere Wasserqualität
In diesem Abschnitt finden Sie Angaben über unsere Wasserqualität und die aktuellsten Messwerte.
Publikationen zur Wasserqualität
Über die nachfolgenden Links kommen Sie direkt zur öffentlichen Publikationsseite des Schweizerischen Vereins des Gas- und Wasserfachs SVGW. Über diese Seite kann die Wasserversorgung der Politischen Gemeinde Hüttwilen und anderer Gemeinden eingesehen werden.
- Link zu unseren Messwerten: Trinkwasser.ch
Hinweis zum Spurenstoff Chlorothalonil-Sulfonsäure
Im Juli 2019 wurde vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen ein neuer Höchstwert für das Abbauprodukt des Fungizids Chlorothalonil eingeführt.
In Nussbaumen wurde dieser Spurenstoff in erhöhter Menge nachgewiesen. Die Wasserversorgung Nussbaumen wurde daraufhin sofort mit Wasser aus der Nachbargemeinde Wagenhausen gemischt. Als zweite Massnahme wurde die Quellefassung 'Müliwies' ausser Betreib genommen und das Quellwasser in den Verwurf geleitet.
Weitere kontinuierliche Messungen haben ergeben, dass sich, insbesondere im niederschlagsreicheren September, die Werte trotzdem erhöht haben. Gemäss Verordnung des Bundesrates haben wir nun 2 Jahre Zeit, das Versorgungsnetz von Nussbaumen unter den festgesetzten Grenzwert zu bringen.
Nachtrag: Entscheid des Bundesrates vom 12.12.2019
Bei Abbauprodukten von Chlorothalonil-haltigen Pflanzenschutzmitteln kann eine Gesundheitsgefährdung nicht ausgeschlossen werden. Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) hat daher den Einsatz von Chlorothalonil mit Wirkung auf den 1. Januar 2020 verboten.
Informationen zur Wasserqualität
Zu einer umfassenden Information über die Wasserqualität gehört auch die Information was damit gemeint ist. Zusätzlich werden hier in periodischen Abständen die aktuellsten Messwerte zu unserer Trinkwasserqualität publiziert.
Die Wasserversorgung
Quellwasser, das bei uns am meisten vorkommende Wasser, wird über eine Sammelleitung zu einer Brunnenstube geführt und dort gefasst. Je nach Ergiebigkeit oder Anzahl der Quellfassungen ist diese Brunnenstube eher klein oder ziemlich gross.
Grundwasser wird in der Regel durch senkrechte Bohrungen in den Grundwasserbereich geschöpft. Bei kleineren Grundwasservorkommen kann das Grundwasser auch durch horizontale Bohrungen abgeschöpft oder unterstützt werden.
Da die Grund- und Quellwasserschöpfung meist in flachen, teilweise bewohnten Gebieten erfolgt oder in landwirtschaftlich genutztem Gebiet liegt, muss diese Schöpfung geschützt werden vor Verunreinigung. Dies wird über sogenannte Schutzzonen erreicht. Diese Schutzzonen werden in drei unterschiedliche Zonen unterteilt.
- Die Schutzzone I, unmittelbar an der Fassung, ist zwischen 10 und 30 m im Durchmesser und erlaubt nur Tätigkeiten im Zusammenhang mit der Trinkwassernutzung. Landwirtschaftliche Nutzung ist verboten
- Die Schutzzone II schützt den Grundwasserzufluss vor Keimen und Viren, reicht mindestens 100 m zum Zufluss hin und erlaubt eingeschränkte landwirtschaftliche Nutzung. Es besteht Bauverbot und das Ausbringen von gelisteten Pflanzenschutzmitteln und flüssigem Hofdünger ist verboten.
- Die Schutzzone III schützt den Grundwasserzufluss vor Keimen und Viren, reicht bis zu 2000 m zum Zufluss und verbietet industrielle Bauten sowie Lagerung von gefährlichen Stoffen und Abbau von Kies. Landwirtschaftliche Nutzung ist erlaubt.
Von der Grund- oder Quellwasserfassung wird das geschöpfte Wasser an einen möglichst hohen Punkt über dem Wohngebiet gepumpt und dort in einem Reservoir gespeichert. Von dort gelangt das Wasser über Druckreduzierventile und Verteilknoten in die Wasserleitungen zu den Verbrauchern. Die Wasserleitungen haben der Wassermenge entsprechende Durchmesser. Es wird daher auch unterschieden zwischen Haupt- oder Transportleitungen, Verteilleitungen, Nebenleitungen und Hausanschlussleitungen.
Da Quell- und Grundwasser eine sehr hohe Reinheit aufweisen, fliesst es praktisch ungefiltert und nicht aufbereitet in unser Verteilnetz.
Bei uns stehen in den Reservoirs bisher nur UV-Anlagen zur Entkeimung des Rohwasserzuflusses im Einsatz, ansonsten wird.
Die Qualität des Wassers
Natürliches Wasser – und somit auch gesundes Trinkwasser – enthält nicht nur H2O, sondern auch eine Reihe von Substanzen, die sowohl erwünscht als auch bei Überschreiten bestimmter Grössenordnungen unerwünscht sind.
Mögliche Gefährdungsquellen für unser Grundwasser sind beispielsweise Pflanzenschutzmittel, Düngemittel, Abwasser, Deponien oder Luftschadstoffe. Grundwasserbeeinträchtigungen können aber auch mechanisch durch Bauarbeiten im Grundwasserleiter oder durch Versiegelung der Oberfläche zustande kommen.
Durch Qualitätsmessungen kann der Zustand des Wassers analysiert werden. Die isolierte Betrachtung des Verlaufs eines einzelnen Messwertes in einem komplexen System wie der Wasserfassung und -Verteilung ist jedoch schwierig zu interpretieren. Darum müssen periodisch Qualitätsmessungen an unterschiedlichen Stellen der Wasserversorgung gemacht und dokumentiert werden. Das Wasserversorgungsnetz ist ein sehr sensibles System.
Wenn eine Flüssigkeit im Boden versickert, wird sie chemisch und biologisch verändert, Regenwasser genauso wie Gülle. Es gibt Stoffe im Wasser oder in der Gülle, die an den Humus- und Tonteilchen hängen bleiben. Pflanzen nehmen einen Teil dieser Nährstoffe auf. Andere werden von den Bodenlebewesen gebraucht oder verändert. Einige gelangen auch ins Grundwasser. Die Fähigkeit des Bodens, Stoffe zurückzuhalten ist aber begrenzt.
Es sind vor allem krankheitserregenden Keime, die im Lebensmittel Trinkwasser nichts verloren haben.
Wenn nun in den Medien oder in Informationsschreiben Messresultate veröffentlicht werden, sind diese in der Regel erklärungsbedürftig. Die folgende Liste soll etwas zum besseren Verständnis beitragen.
Härte
Härte |
In der Natur fliesst Wasser über Steine, Schotter und durch den Untergrund. Dabei nimmt es wertvolle Mineralien auf. Je mehr Kalk- und Magnesiumteilchen gelöst werden, desto härter wird das Wasser. Dies beeinträchtigt die Qualität des Wassers nicht, sondern verhilft dem Wasser zu einem besseren Geschmack. In unserer Gemeinde haben wir aufgrund unserer topographischen Lage hartes Wasser im Bereich von 32 bis 42 französischen Härtegraden [fH] |
pH-Wert |
Der pH-Wert gibt die Konzentration und Aktivität freier Wasserstoffionen in einer wässrigen Lösung an. Der Wert gibt an, ob der Stoff einen sauren oder basischen (alkalischen) Charakter hat. Der Wert sollte bei Wasser neutral sein, d.h. im Bereich von ca. 6.8 bis 8.2 liegen. Darunter ist der Stoff eher sauer, darüber eher alkalisch (Lauge). Als Vergleich: Essig hat einen pH-Wert von 2.5, Cola 2 bis 3, Kaffee 5 und Seifenwasser von 9 bis 10. Bei einem Wert unter 7.5 besteht für ein verzinktes Stahlrohr Korrosionsgefahr und Kupferrohre dürfen bei einem Wert unter 7 gar nicht verbaut werden. Leicht saures Wasser greift auch Zementrohre an. Der pH-Wert hat zusammen mit dem Härtegrad eine wichtige Funktion für den Wasserleitungsbau und Unterhalt. |
Keime
Aerobe mesophile Keime |
Darmbakterien aus der Umwelt. Sie vermitteln ganz allgemeine Aussagen zum hygienisch-mikrobiologischen Zustand. Hohe Koloniezahlen dieser Bakterien sind ein Indikator für mögliche schädliche Bakterien oder für zu lange Stagnationszeiten. Sie kommen auch bei Rohrbrüchen vor oder zu wenig Leitungsdurchfluss. Weitere Keimbildungen sind defekte, verschmutzte oder nicht richtig funktionierende Filter- und Entkalkungsanlagen in Häusern, die vor allem die hauseigene Wasserverteilung verschmutzen. |
Escherichia Coli |
E-Coli sind Darmbakterien von Menschen und Tieren und gesundheitsschädigend. Diese Bakterien sind ein Indikator für fäkale Verunreinigungen. |
Enterokokken |
Enterokokken sind ebenfalls Darmbakterien vom Typ Fäkalstreptokokken. Die Beurteilung ist wie E-Coli mit dem Unterschied, dass sie resistenter gegen Umwelteinflüsse sind. Das Trinkwasser muss frei sein von Enterokokken, da sie in hoher Konzentration sehr gefährlich für die menschliche Gesundheit sind. |
Mineralien
Calcium * |
Calcium ist eine Gerüstsubstanz für den Aufbau von Knochen und Zähnen, sowie unentbehrlich für die Blutgerinnung. Täglicher Bedarf: ca. 800 mg. |
Sulfat |
Sulfat ist eine natürliche Schwefelverbindung, die vor allem für ihre verdauungsfördernde Wirkung bekannt ist. Sulfat regt den Gallefluss an und wirkt auch im Darm verdauungsfördernd, indem es in den unteren Darmabschnitten Wasser bindet. Täglicher Bedarf: ca. 100 mg. |
Chlorid |
Chlorid ist an fast allen Stoffwechselvorgängen beteiligt und in Verbindung mit Natrium für die Regulierung unseres Wasserhaushalts verantwortlich. Täglicher Bedarf: ca. 830 mg. |
Natrium * |
Das meiste Natrium im Körper kommt im Blut und in der Flüssigkeit der Zellumgebung vor. Natrium hilft, die Flüssigkeiten im normalen Gleichgewicht zu halten. Natrium spielt eine wichtige Rolle bei der normalen Funktion von Nerven und Muskeln. Täglicher Bedarf: ca. 550 mg. |
Magnesium * |
Magnesium ist am Aufbau von Knochen und Zähnen beteiligt. Im Nervensystem dämpft es die Erregung von Nerven und Muskeln. Täglicher Bedarf: ca. 500 mg. |
Nitrat |
Nitrate sind Salze der Salpetersäure. Sie kommen natürlicherweise in der Umwelt vor, oder werden in Form von weiteren Salzen zur Düngung eingesetzt. Da sie von den Pflanzen direkt als Stickstoffquelle aufgenommen und im Stoffwechsel verwendet werden können, werden Nitrate häufig in der Landwirtschaft und in privaten Gärten als Düngemittel verwendet. Nitrat ist zudem ein Indikator, wie stark das Trinkwasser durch die Landwirtschaft beeinflusst wird. Grenzwert: 40 mg/l. |
Kalium |
Kalium ist ein Alkalimetall und wichtig für Knorpel, Bindegewebe, Knochen, Haare, Zähne und Nägel. Täglicher Bedarf: ca. 2000 mg. |
Hydrogencarbonat |
Hydrogencarbonat, auch Bicarbonat genannt, ist für den gleichbleibenden pH-Wert des Blutes verantwortlich. Es dient als Säurepuffer, reguliert die Säure-Basen-Balance und hat eine säureneutralisierende Wirkung. Täglicher Bedarf: ca. 3000 mg. |
* Die für unseren Körper wichtigsten Mineralien sind Magnesium, Calcium, und Natrium .
Spurenstoffe
Spurenstoffe sind in jedem Lebensmittel enthalten und können nur mit modernster Technologie nachgewiesen werden.
Unter Spurenstoffen versteht man anorganische und organische Stoffe, die im Konzentrationsbereich von Mikrogrammen pro Liter (10-6 g/l = 0,000‘001 g/l), Nanogrammen pro Liter (10-9 g /l = 0,000‘000‘001 g/l) oder in noch kleineren Mengen im Wasser vorkommen können. Sind sie natürlichen Ursprungs, sind es Inhaltsstoffe.
Als Vergleich: 1 µg/l entspricht einem Zuckerwürfel auf 2,7 Millionen Liter. Das entspricht 2700 m3 oder 15'000 volle Badewannen.
Grundsätzlich gilt: Die Nachweisbarkeit einer Substanz sagt zunächst nichts über deren Risiken aus.
Wenn Probleme für Mensch und Umwelt befürchtet oder bekannt sind, werden entsprechende Massnahmen ausgearbeitet und umgesetzt. Dies können Anpassungen der Schutzzonen, die Stilllegung von Wasserfassungen, Ausbau der Wasserversorgung oder zusätzliche Reinigungsstufen etc. sein.
Zu den unerwünschten Spurenstoffen gehören Abbaustoffe aus Pflanzenschutzmitteln, sogenannte Mataboliten und hormonaktive Substanzen aus der Human- und Veterinärmedizin sowie aus Reinigungsmitteln.
Weitere Spurenstoffe wie Arsen, Uran, Radon und Fluorid kommen natürlicherweise in unserer Umwelt vor. In höheren Konzentrationen können jedoch auch diese Inhaltsstoffe die Gesundheit der Menschen negativ beeinflussen.
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Quellen
AFU, Amt für Umwelt, Kt. TG
BAFU, Bundesamt für Umwelt
SVGW, schweizerischer Verein des Gas- und Wasserfaches
Div. Literatur zu mikrobiologischem Fachwissen
------------------------------------------------------------Zuständig für das Wasserwerk ist der Gemeinderat Hüttwilen
Gemeindewerke
Kanzleiweg 4
8536 Hüttwilen
E-Mail: info@huettwilen.ch
Christoph Isenring, Gemeinderat, Ressort: Tiefbau, Strassen, Wasser & Gas